
Dr. Gianpietro Moras
Kombiniert man ta-C-Schichten oder spezielle Keramiken mit darauf abgestimmten Schmierstoffen, lassen sich Reibungskoeffizienten unter 0,01 in der Grenzreibung erzielen. Dieser bemerkenswerte Effekt ist auf die mechanochemische Bildung nanoskaliger, extrem gleitfähiger Oberflächenstrukturen zurückzuführen. Diese Grenzreibungssupraschmierung, kürzlich vom Fraunhofer IWS und Fraunhofer IWM entdeckt und in Nature Communications veröffentlicht, eröffnet neue Möglichkeiten: Wälzlager und konventionelle Gleitlager könnten durch Supragleitlager ersetzt werden. Dies würde die Gestaltung von E-Achsen und Pumpen erheblich erleichtern und zugleich deren Zuverlässigkeit, Kosten- und Ressourceneffizienz steigern. Zudem könnte eine nie dagewesene Präzision in Positioniersystemen realisiert werden.
Weitere vielversprechende supraschmierende Systeme, wie etwa Keramiken, Diamant und Graphen in Kombination mit wasserbasierten Schmierstoffen, sollen im Projekt SupraSlide zu einem modularen Baukasten für Supragleitlager weiterentwickelt werden. Ziel ist es, damit eine Energieersparnis von bis zu 90% zu ermöglichen.