Skischliffe aus dem Computer

© Fraunhofer IWM
Abb.: Skischliff auf Alpinski.

Prof. Dr. Matthias Scherge, Melissa Stoll, Prof. Dr. Michael Moseler

Das Gleitverhalten von Skiern wird hauptsächlich von der Fähigkeit des Skibelags beeinflusst, die Kapillarkräfte und die Kontaktfläche zu minimieren. Während die erste Bedingung von der Hydrophobie abhängt, wird die zweite durch die Skischliffstruktur und die Morphologie des Schnees gesteuert. In unserem neuen Artikel werden die Ergebnisse von Gleitversuchen mit 5 typischen Schliffstrukturen vorgestellt und mit Berechnungen der realen Kontaktfläche verglichen. Es wurden Oberflächentopographien gemessen und die entsprechenden Rauheitsmerkmale mittels 3D-Lichtmikroskopie analysiert. Die gemessenen Skibelagsprofile und die Korngrößenverteilung von körnigem Schnee bei -2°C wurden mit dem sog. Bearing Modell erfasst. Dieses Modell bringt die Skibelagsoberfläche in Kontakt mit losen und frei beweglichen Schneekörnern, die als Eiskügelchen behandelt wurden. Für die 5 Schliffstrukturen ergab das Modell eine sehr gute Korrelation der realen Kontaktfläche zwischen Ski und Schnee mit den Laufzeiten von Gleitversuchen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die schneegefüllten Volumina der Schliffstruktur entscheidend das Gleitverhalten beeinflussen.

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